Bei WooCommerce handelt es sich um eine kostenfreie Erweiterung für das CMS-System WordPress, welches du für deinen Shop einfach aus dem WordPress Plugin Repository herunterladen und installieren kannst. Seit der Veröffentlichung im Jahr 2011 hat sich WooCommerce schnell zu einer der weltweit führenden E-Commerce Lösungen entwickelt. Unter den besten 1-Millionen Webseiten laut builtwith.com, setzen bei der Verwendung eines E-Commerce Systems 25 % auf WooCommerce (Stand November 2021).
Wie viele Shops mit WooCommerce gibt es?
Mit über 6,5 Millionen aktiven Installationen weltweit und davon über 190.000 in Deutschland, ist WooCommerce ein sehr weit verbreitetes Shop-System. Im gesamten DACH-Bereich, liegt die Nutzungszahl sogar bei über 264.000 aktiven Webseiten laut builtwith.com. Du setzt mit WooCommerce also auf ein System, welches eine große Community hat und über viele Jahre im Markt bewährt ist. Es ist also bei weitem keine Nischenlösung mehr, was dir insbesondere hilft, wenn du Fragen zum System hast oder es als Neueinsteiger erlernen möchtest.
Wie „schwierig“ ist es WooCommerce zu erlernen?
WooCommerce zu erlernen ist nicht sonderlich schwierig. Die ganze Nutzerführung ist sehr intuitiv gestaltet und du solltest dich einfach zurechtfinden. Dank der großen Community im deutschsprachigen Raum, findest du zu fast allen Themen auch bereits Lösungsansätze und hilfreiche Tutorials.
Allerdings: WooCommerce ist ein System, welches primär für den englischsprachigen Markt entwickelt wurde. Es ist von Haus aus nicht rechtssicher in Deutschland. Neben Anpassungen, um die Rechtssicherheit herzustellen, gerade in Bezug auf Steuern, Vertragsschluss und Datenschutz, ist auch der Checkout offensichtlich nicht für den deutschsprachigen Markt entwickelt worden.
Dies wird besonders deutlich daran, dass neben dem Feld „Straße und Hausnummer“ auch standardmäßig ein Feld für „Wohnung, Suite, Zimmer usw.“ aktiviert ist. Auch die Abfrage von Bundesländern und Landkreisen ist eher amerikanischen Ursprungs und hat in Europa ja keine Relevanz für den Versand von Waren. Hier solltest du in jedem Fall ein paar Anpassungen am WooCommerce-Checkout vornehmen, da diese unnötigen Felder negativen Einfluss auf die Conversion-Rate nehmen können.
Was kann man mit WooCommerce alles verkaufen? Erweiterungen en masse!
Mit WooCommerce kannst du eine Vielzahl an Produkten verkaufen. Von Kleidung, die in verschiedenen Größen und Farben angeboten wird (Produktvarianten), über komplexe B2B-Produkte mit vielen technischen Daten, personalisierbare Geschenke bis hin zu Gutscheinen und Lebensmitteln. Die Standardversion von WooCommerce ist aber auf den Verkauf von Einzel- und Variantenprodukten ausgelegt.
Möchtest du gerne mit Produkt-Konfiguratoren für personalisierte Geschenke arbeiten, Mengenrabatte über Staffelpreise gewähren, oder auch die Rechtssicherheit beim Verkauf von Gutscheinen und Lebensmitteln sicherstellen, führt hierbei kein Weg vorbei an Erweiterungen. Diese sind je nach Funktionsumfang durchaus kostenpflichtig.
Was kostet WooCommerce? 💵
WooCommerce ist ein kostenfreies Plugin. Du kannst es also ohne Extrakosten installieren und mit kostenfreien Erweiterungen schnell einen netten ersten Shop aufsetzen, mit dem du auch rechtssicher im deutschen Markt deine Produkte verkaufen kannst. Die Entwicklung von WooCommerce selbst finanziert sich unter anderem über kostenpflichtige Plugins im WooCommerce Erweiterungs-Shop, die jährlich abgerechnet werden.
Ganz ohne Kosten, kannst du einen WooCommerce Shop aber so gesehen nicht betreiben. Es fallen in jedem Fall Kosten für Webhosting und Domain an, meist auch für ein Shop-Theme und auch Kosten für eine Agentur, die die Seite aufsetzt, wenn du es nicht selber probieren möchtest. Je nachdem, wie viel du selbst machen kannst gibt es also eine große Preisspanne im Bereich der Kosten für WooCommerce.
Wie stellt man bei WooCommerce die Rechtssicherheit her?
Für den deutschen Markt gibt es Plugins, mit denen du die Rechtssicherheit deines Shops herstellen kannst. Mein persönlicher Favorit ist hierbei das Plugin Germanized, da dieses in einer freien Version bereits die wichtigsten Elemente mitbringt. Die Pro Version von Germanized bietet dir darüber hinaus auch noch die Erstellung von Rechnungen, Lieferscheinen und Gutschriften, aber auch viele nützliche Funktionen, wenn du z. B. Lebensmittel verkaufen möchtest (Pfand, Nährwerttabellen, Inhaltsstoffe etc.) sowie Schnittstellen zu Buchhaltungsprogrammen wie Sevdesk und Lexoffice.
Eine Alternative zu Germanized kann German Market von Marketpress darstellen. Von German Market gibt es keine kostenfreie Version, weshalb ich für die meisten Projekte Germanized bevorzuge. Der große Vorteil bei German Market liegt aber in der Kompatibilität mit ihrem Plugin B2B-Market, welches spannende Lösungen für den Betrieb von B2B-Shops auf WooCommerce-Basis bietet (z. B. Kundengruppen, Gruppenrabatte, Staffelpreise, Preisanzeige nur nach Login etc.).
Ist WooCommerce technisch anspruchsvoll?
WooCommerce ist nicht unbedingt technisch anspruchsvoll auf Ebene der Anwendern. Du kannst es einfach über den Menüpunkt „Plugins“ im WordPress Backend installieren und aktivieren. Auch die Konfiguration an sich ist schnell und einfach gemacht. Wenn du nur einige Produkte verkaufen willst, wirst du mit WooCommerce also keine großen Schwierigkeiten aus technischer Sicht bekommen. Wenn du aber einen Shop mit einer großen Anzahl an Produkten und Varianten betreiben möchtest, der auch eine ordentliche Menge an Traffic vorweisen kann, dann solltest du auf jeden Fall auf ein gutes Hosting setzen.
Für wen WooCommerce ideal geeignet ist
WooCommerce ist ideal geeignet für alle, die vielleicht schon eine Website auf Basis von WordPress haben und die jetzt schnell und einfach einen Onlineshop auf derselben Installation betreiben möchten. Es ist ein einfach zu erlernendes System, getrieben von einer großen Community, die neben Tutorials auch spannende kostenfreie und kostenlose Erweiterungen bietet. Somit kannst du aus E-Commerce Sicht mit WooCommerce fast alles abbilden, was du dir für deinen Shop vorstellst.